Chaga – Über die Heilkräfte des Schiefen Schillerporling

Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) ist ein Pilz aus der Familie der Borstenscheibenverwandten (Hymenochaetaceae). Unter dem Namen Chaga wird er in der russischen Volksmedizin schon sehr lange gegen viele Erkrankungen des Magen-Darmtrakts (auch Krebs), die in den Bereich der gastrointestinalen Krankheiten fallen, erfolgreich eingesetzt.

Der heilsame Chaga-Pilz stammt aus den riesigen Taiga- und Tundragebieten am nördlichen Polarkreis. Die finnische und russisch-sibirische Volksmedizin weiß zu berichten, das Chaga-Tee Magen-Darm-Beschwerden lindert und zudem das Immunsystem stärkt.

Außerhalb von Osteuropa war Chaga kaum jemandem bekannt, obwohl er in der russischen Volksmedizin schon seit dem frühen Mittelalter (12. Jahrhundert) eine wichtige Rolle spielte und immer wieder als Hausmittel zur Stärkung des Immunsystems verwendet wurde. Inzwischen hat Chaga aber weltweit viel Anerkennung gefunden.

Worum handelt es sich beim Chaga-Pilz?

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als einen auf Birken parasitär lebenden Vitalpilz. Auffällig sind seine bis zu 40 Zentimeter breiten, schwarzen Knollen, welche über Jahre hinweg an Birkenstämmen wachsen. Aus diesem Grunde wird er gern als „schwarzer Birkenpilz“ bezeichnet.

Wann ist Chaga angezeigt?

Die Indikationen für die Verabreichung des Pilzes sind:

  • Magengeschwüre
  • Gastritis
  • bösartige Tumore im Magen, Bauchspeicheldrüse, Lunge und anderen Organe
  • gegebenenfalls als alternative Therapie zu Bestrahlungen und Operationen

Allerdings ist die Wirkung von Chaga eher als moderat einzustufen. Immerhin lindert der ungiftige Pilz die Schmerzen, verlangsamt das Wachstum von Tumoren in ihrer Anfangsphase und verbessert somit das allgemeine Wohlbefinden des Patienten. In Labortests konnte seine Wirksamkeit auch gegen Bakterien und Viren sowie gegen Brustkrebszellen eindeutig nachgewiesen werden. Letzteres wurde im Tiermodell an Mäusen bestätigt. Und mit Blick auf Darmkrebs möchten wir noch auf diese Studie verweisen:

In einer chinesischen Studie von 2016 wurde Chaga sogar erfolgreich gegen chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt:

Kurzer Rückblick

Es gibt einige Überlieferungen, die beschreiben, dass Chaga bereits im 12. Jahrhundert gegen Geschwüre (wahrscheinlich Krebsgeschwüre) eingesetzt wurde. Das „Memorial Sloan Kettering Cancer Center“ (USA) versuchte, dieses alte Wissen aufzugreifen, und setzte sich daher ausführlich mit den Wirkungen des Chaga-Pilzes auseinander:

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzog der russische Arzt Leonhard Frohbeen klinische Versuche mit Chaga. Obwohl die Erfolge bei der Behandlung von Krebstumoren überzeugend waren, fand der Pilz als Medikament keine Anerkennung, da Volksheilmitteln in der wissenschaftlichen Medizin eine allgemeine Geringschätzung anhaftete.

Was ist drin in diesem Pilz?

Chaga enthält mehr als 200 gesundheitlich relevante Wirksubstanzen. Hervorheben möchten wir an dieser Stelle:

  • die B-Vitamine
  • Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink
  • sekundäre Pflanzenstoffe wie Betulinsäure, Polyphenole und Polysaccharide (Zuckerverbindungen)

Die potenziell antibakteriell wirksame Betulinsäure reichert sich allmählich im Fruchtkörper an. Für Hautpflegeprodukte wird sie schon lange verwendet. Inzwischen steckt Betulin auch in Medikamenten gegen Entzündungen, Adipositas, HIV, Malaria und Melanome. Wie Wissenschaftler das therapeutische Potenzial von Betulin beziehungsweise Betulinsäure im Kontext der Tumortherapie untersuchten, beschreibt zum Beispiel dieser Artikel:

Ein weiterer wichtiger aktiver Bestandteil von Chaga ist Inotodiol, dem antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften zugeschrieben werden. Dies jedenfalls haben chinesische Forscher 2019 herausgefunden:

Verwendung von Chaga in der Ernährung

Im Handel gibt es den Chaga-Pilz in unterschiedlichen Darreichungsformen, zum Beispiel als

  • Tee
  • Tinktur zur äußeren Anwendung
  • Kapseln
  • Pulver
  • Extrakt
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Kaffee-Ersatzprodukte

Um den Pilz ganz vorsichtig per Hand ernten zu können, muss er mindestens fünf Jahre lang am Birkenstamm gewachsen sein. Dies tut er übrigens auch im Klima Mitteleuropas, wenngleich er hier offenbar kaum eine Heilwirkung entfaltet. Von Pilzen, die an anderen Bäumen wachsen, oder aus Plantagen wärmerer Regionen stammen, ist eher abzuraten. Achten Sie also darauf, dass der Chaga-Pilz wirklich in Sibirien, Lappland oder in der Mongolei eingesammelt wurde.

 

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde am 07.05.2024 erstellt.

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