Hausmittel gegen Ekzeme

Ein Ekzem ist eine chronische, systemische und entzündungsbedingte Hauterkrankung, die in der Medizin als Atopische Dermatitis (AD) bezeichnet wird. Leicht zu erkennen ist das Ekzem an seinen äußeren Eigenschaften:

  • Rötliche Färbung
  • Trockene und schuppende Haut
  • Juckende Stelle

Die Schulmedizin geht dagegen in aller Regel mit Steroiden und Calcineurin-Hemmern vor. In der Folge können sich diese Nebenwirkungen einstellen:

  • Erhöhter Cholesterinspiegel
  • Schädigung des Herzens
  • Nieren- und/oder Leberschäden
  • Unfruchtbarkeit
  • Rezidivierende Infektionen
  • Schmerzen und Brennen

Dabei gibt es eine ganze Reihe gut wirksamer alternativer Behandlungsmethoden, von denen an dieser Stelle einige vorgestellt werden.

  1. Probiotika

In einer Studie mit 109 AD-Patienten wurden die Wirkungen von Probiotika auf die Immunantworten, das Darmmikrobiom und die klinischen Symptome untersucht. Im Angebot für die Teilnehmer standen:

  • Oligosaccharide
  • Bifidobacterium bifidum
  • Lactobacillus plantarun (LP)
  • Placebo

Die LP-Gruppe reagierte mit dem besten SCORAD-Index, einem Messwert für AD-Symptome. Dabei ergab sich ein erhöhter Serum-Interleukin (IL)-10-Spiegel, der als starke Immunantwort zu interpretieren ist.

Das Probiotikum Lactobacillus rhamnosus wurde im Rahmen einer anderen Studie mit 66 Kindern im Alter von vier Monaten bis vier Jahren getestet mit dem Ergebnis deutlich verminderter AD-Symptome.

Eine Meta-Analyse, in die zwölf Studien mit insgesamt mehr als 2000 teilnehmenden Säuglingen und Kleinkindern unter drei Jahren einflossen, wies zwei Probiotika aus, die die Bildung von Ekzemen signifikant reduzierten.

Eine Studie, an der 90 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren teilnahmen, zeigte auf, dass mithilfe der Kombination von Lactobacillus acidophilus, Fructo-Oligosaccharid und Bifidobacterium lactis der SCORAD-Wert um gut 1/3 reduziert werden konnte, wobei sich AD-Verbesserungen klinisch klar nachweisen ließen.

  1. Fermentierte Lebensmittel

Bei der Fermentation geht es um den biochemischen Abbau von Zucker durch Hefe oder Bakterien. Zu den so hergestellten Lebensmitteln gehören unter anderem:

  • Kefir
  • Kimchi
  • Kombucha
  • Miso
  • Natto
  • Probiotischer Joghurt
  • Sauerkraut
  • Tempeh

Diese können die Besiedelung des Darms mit nützlichen beziehungsweise probiotischen Bakterien deutlich erhöhen, was zum einen die Verdauung verbessert und zum anderen Ihr Immunsystem stärkt. Daher hat sich die wissenschaftliche Forschung zur Behandlung von Ekzemen intensiv mit der Wirkung dieser fermentierten Lebensmittel auseinandergesetzt:

  • Blaubeeren
  • Gerste
  • Kimchi
  • Molkenprotein
  • Natto
  • Orangensaft
  • Schwarzer Reis
  • Reiskleie

In Korea zum Beispiel machen fermentierte Lebensmittel einen großen Teil der Ernährung aus. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Bier
  • Chungkookjang (koreanische Sojabohnen wie Natto)
  • Doenjang (Sojabohnenpaste)
  • fermentierte Meeresfrüchte
  • Kimchi (fermentierter Kohl)
  • Makgeolli (Reiswein)

Dies macht sich in einer signifikant geringeren Prävalenz von AD in diesem Land bemerkbar.

  1. Präbiotika

Präbiotische Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Äpfel
  • Bananen
  • Kicherwurzeln
  • Knoblauch
  • Topinambur
  • Zwiebeln

Die vielen darin enthaltenen Ballaststoffen sind nur schwer verdaulich und bilden daher eine gute Nahrungsgrundlage für Darmbakterien. Im Ergebnis dienen diese Nahrungsmittel der Allergieprävention und drängen Ekzeme zurück, weil sie entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken.

In einer Meta-Analyse mit 22 Studien konnte aufgezeigt werden, dass eine präbiotische Supplementierung bei Säuglingen die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Nahrungsmittelallergien, Ekzemen, Keuchhusten und Asthma reduziert.

  1. Vitamine

Im Zuge der Untersuchungen von 21 Kindern und Jugendlichen mit Ekzemen im Alter von einem halben Jahr bis 18 Jahren erhielten alle Patienten topisches Vitamin B12. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe konnte bei ihnen eine signifikante Verbesserung der Haut festgestellt werden.

In einer anderen Studie haben 49 AD-Patienten acht Wochen lang zweimal täglich eine Creme mit Vitamin B12 auf eine Seite des Körpers aufgetragen. Auf der anderen Körperseite kam eine „Placebo-Creme“ gleichen Aussehens zur Anwendung. Die AD-Symptome reduzierten sich ganz eindeutig auf der B12-Seite.

In 483 untersuchten Fällen wurde festgestellt, dass die überwiegende Mehrzahl der Kinder, die an Nahrungsmittelallergien, Ekzemen, Asthma, allergischer Rhinitis und akuter Urtikaria litten, einen deutlichen Mangel an Vitamin D aufwiesen.

In einer weiteren Studie wurden 506 Patienten 61 gesunden Probanden gegenübergestellt. Bei jenen, die Hauterkrankungen hatten, wurden höhere Blutwerte der Glutathion-Peroxidase gemessen. Dabei handelt es sich um ein Maß für oxidativen Stress. Die Gruppe, der Tabletten mit 10 mg Vitamin E und 0,2 mg Selen verabreicht wurde, konnte mit deutlichen Verbesserungen bei diesen Erkrankungen aufwarten:

  • Dermatitis herpetiformis
  • Ekzeme
  • Mycosis fungoides
  • Psoriasis
  • Vaskulitis
  1. Ginseng

Roter Ginseng-Extrakt (RGE) aus Korea wurde in Tablettenform (500 mg) täglich von 41 AD-Patienten acht Wochen lang eingenommen. Bei ihnen verbesserten sich der Juckreiz, die Schlafstörungen und die Hautbarrierefunktion zusehends. Der positive therapeutische Effekt ergibt sich aus der Hemmung des Entzündungsgrades aufgrund der T-Helfer (Th) 2, so jedenfalls wurde es in einem Mausmodell nachgewiesen.

  1. Nachtkerzenöl

Hierzu wurden 26 klinische Studien mit insgesamt mehr als 1.200 Alzheimer-Patienten neu ausgewertet. Es dauerte vier bis acht Wochen, bis sich nach dem Behandlungsbeginn die Rötungen, der Juckreiz, die Krustenbildung und die Wasseransammlungen (Ödeme) klar zurückbildeten.

  1. Kernöl von Schwarzen Johannisbeeren

Die Prävalenz von AD bei Kindern konnte mit Johannisbeersamenöl (BCSO) deutlich reduziert werden. Insgesamt 313 schwangere Frauen erhielten entweder BCSO oder als Placebo Olivenöl, bis sie das Stillen beendeten. Danach erhielten die Kleinkinder die gleichen Ergänzungen, bis sie zwei Jahre alt wurden. Der Vergleich fiel eindeutig zugunsten von BCSO aus.

  1. Sanddornöl

Sanddorn ist so gesund, weil er Vitamine, Mineralien, Flavonoide, Carotinoide und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3-Öle) enthält. Daraus ergeben sich diese Wirkungen:

  • Anti-AD
  • Antibakteriell
  • Antimykotisch
  • Anti-Psoriasis
  • Beschleunigte Wundheilung
  • Hemmung der Talgproduktion

Staphylococcus aureus (SA) ist für viele Hauterkrankungen verantwortlich. Dazu gehören zum Beispiel:

  • AD
  • Bakterielle Keratitis
  • Cellulitis
  • Follikel
  • Psoriasis

Die topische Anwendung von Sanddornöl-Extrakt (SBO) zeigte in einer Mäusestudie klare Verbesserungen bei Läsionen, wirkte entzündungshemmend und reparierte die Hautbarriere, indem so das Th1-Th2-Gleichgewicht richtig eingeregelt werden konnte.

Beitragsbild: fotolia.com – Milton Oswald

Dieser Beitrag wurde am 15-02-2023 erstellt.

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